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152

Carolinea 72

(2014)

Brutstandort von Wendehals (

Jynx torquilla

) und

Neuntöter (

Lanius collurio

) bleibt und sich künftig

heute noch fehlende, aber erwartbare Vogelar-

ten wie Steinkauz (

Athene noctua

), Gartenrot-

schwanz (

Phoenicurus phoenicurus

), Dorngras-

mücke (

Sylvia communis

), Heckenbraunelle

(

Prunella vulgaris

), Baumpieper (

Anthus trivialis

)

oder Gartenbaumläufer (

Certhia brachydactyla

)

ansiedeln. Für die Natur nicht störend sind sport-

liche Aktivitäten aller Art, die auf Wegen stattfin-

den: Hieran kann sich die Vogelwelt gewöhnen

oder durch entsprechendes Abstandhalten bei

Reviersuche und Nestbau reagieren. Die Ver-

ordnung sieht daher ein Wegegebot von Anfang

März bis Ende Juni und für Hunde Leinenzwang

vor.

Forstwirtschaft:

Höhlenbäume sollen zum

Schutz und zur Förderung hier lebender Tierar-

ten erhalten werden. Ein betont lichter Laubwald

aus standortheimischen Arten aller Altersklassen

ist anzustreben, um die Brut- und Jagdhabitate

von Vögeln und Fledermäusen zu optimieren.

Totholz-, Horst- und Höhlenbäume sind zu scho-

nen, nur standortheimische Baumarten dürfen

gefördert werden.

Jagd:

Positiv zu vermerken ist der gut regulierte

Wildschwein-Bestand: Während zur Zeit vieler-

orts Wiesengebiete von Wildschweinen stark

durchwühlt werden, ist dies im vorliegenden

Gebiet nur in untergeordnetem Umfang der Fall.

Zur Schonung trittempfindlicher Bereiche (Nass-

wiesen, Sümpfe, Borstgrasrasen) soll dort das

Aufstellen von Hochsitzen unterbleiben. Aus

landschaftsästhetischen Gründen sollen Hoch-

sitze nur im räumlichen Verbund mit Gehölzen

aufgestellt und nur aus naturbelassenen Hölzern

gefertigt werden. Um Störungen und Konflikte

mit Erholungssuchenden zu vermeiden, soll

der Einsatz von Fahrzeugen abseits der Wege

auf das unumgängliche Maß (Transport von er-

legtem Wild und von Hochsitzen) eingeschränkt

werden.

5 Pflege und Entwicklung

Eindämmung von Dominanzbeständen und

Sukzession:

Im Gebiet ist der

Adlerfarn

(

Pte-

ridium aquilinum

) stark auf dem Vormarsch;

derzeit bedeckt er bereits über 3 ha Fläche. Der

Adlerfarn bevorzugt kalkfreie, wechselfrische

Orte. Er wurzelt tief mit weitreichenden Ausläu-

fern und ist für Weidetiere giftig. Vollbelichtet

und ungestört bildet er Dominanzbestände, in

denen praktisch keine andere Pflanzenart und

nur wenige anspruchslose und weit verbreitete

Tierarten vorkommen. Als Ursache der Zunahme

im Offenland ist eine zu extensive oder ausblei-

Abbildung 7. Nasse

Hochstaudenflur

mit

Blutweiderich und Mä-

desüß am Kunstweg,

7.7.2012.