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: 225.
Naturschutzgebiet im Regierungsbezirk Karlsruhe
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pflegeleichten und regionaltypischen Sorten ge-
fördert werden. Dies dient der Verjüngung des
Bestandes und der Schaffung unterschiedlicher
Altersstadien, da viele ältere Obstbäume ihre
Funktion in den nächsten Jahrzehnten verlie-
ren werden. Dies kann durch finanzielle Förde-
rung, durch Baumpatenschaften, durch einen
Obstbaum-Lehrpfad und jährliche gemeinsame
Aktivitäten der örtlich tätigen Vereine gefördert
werden.
Wiederaufnahme der Pflege von hochstäm-
migen Obstbäumen:
Einige ältere Obstbäume
haben große gebrochene Äste. Sie drohen in den
nächsten Jahren zusammenzubrechen. Bei ent-
sprechender Pflege können sie für weitere Jah-
re erhalten werden, während die nachfolgenden
Baumgenerationen heranwachsen. Dies wird,
soweit die Besitzer diese Arbeiten nicht mehr
übernehmen wollen oder können, im Auftrag der
Naturschutzverwaltung möglich sein.
Gebietsbetreuung, Besucherinformation:
Zur
Koordination der Gebietsentwicklung und zur
Besucher- und Nutzerinformation soll ein Beirat
eingerichtet werden, der die interessierte Be-
völkerung, Landwirte, Jäger, Vereine, Kommu-
ne und Verwaltungen umfasst und landschafts
pflegerische Aktivitäten im Gebiet anregt und
steuert. Die Anlage eines Obstlehrpfades, die
Aufstellung von Informationstafeln, Baumschnitt-
kurse und die Koordination der Adlerfarn-Kon-
trolle sind erste wichtige Funktionen, die jetzt in
Angriff genommen werden sollen, einen „langen
Atem“ brauchen und besser mit gegenseitiger
Unterstützung und Ermunterung geleistet wer-
den können.
6 Naturschutzgebiet und Bauleitplanung
„Hilpertsau“ gehört zu den Naturschutzgebieten
mit Bezug zu einer Infrastrukturmaßnahme, über
die wir 2013 an dieser Stelle berichtet haben
(
B
urmeister
et al. 2013). Es sichert und erweitert
den naturschutzrechtlichen Eingriffsausgleich für
ein Baugebiet, unterstützt die Balance zwischen
Nutzung der Natur (Baugebiet) und Schutz und
Entwicklung der Natur (Naturschutzgebiet) und
befriedete eine langjährige Auseinandersetzung
zwischen Naturschützern und Naturnutzern.
Den Vertretern der Stadt Gernsbach danken wir
herzlich für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung
dieses Denkansatzes.
Abbildung 10. Großes Interesse und lebhafte Diskussion: Warum ein Naturschutzgebiet? Mai 2012.