D
ittrich
: Geschichte des Vereins der Pilzfreunde Stuttgart e.V.
153
mann
an. Sie wurden zahlreich in Zeitschriften,
Büchern und Kalendern publiziert. Mehrere Tau-
send Pilzaquarelle fertigte O
tto
B
aral
an. Auch
sie wurden häufig in Publikationen genutzt. Sie
befinden sich teils im Herbarium des Stuttgarter
Naturkundemuseums, teils im Privatbesitz sei-
nes Sohnes, des Ascomyceten-Experten H
ans
-
O
tto
B
aral
in Tübingen. Abschließend sei noch
erwähnt, dass der Stuttgarter Pilzverein mit G
er
-
hard
K
ost
auch einen Universitätsprofessor, der
heute an der Universität Marburg lehrt, hervor-
gebracht hat. Prof. K
ost
verdankt Dr. H
aas
seine
mykologischen Grundkenntnisse und hatte an
seinen Fortbildungsveranstaltungen in Inzigho-
fen teilgenommen (vgl. H
aas
1993, K
ost
2003).
3 Ausblick
Das Engagement für den Pilzverein ist, ähnlich
wie in vielen anderen Vereinen, deutlich ge-
sunken. Mangelnder Nachwuchs mag eine Fol-
ge knapper Freizeit und – wie bereits 1979 ein
Vereinsmitglied moniert – auf einer zu starken
Abkehr von der volkstümlichen Naturkunde zu-
rückführen sein (B
ollmann
1998). Die Zahl der
Mitglieder stieg seit 1965 kontinuierlich auf 771
(1985), um danach auf 580 (2011) zurück zu
gehen (Abb. 8)
4
. Das Interesse an Pilzen in der
Bevölkerung im Stuttgarter Raum scheint hinge-
gen immer noch hoch. Dafür spricht die große
Resonanz bei Pilzausstellungen, -exkursionen
und -beratungen. Eine Möglichkeit der Rekru-
tierung neuer Mitglieder besteht heute auf ganz
anderer Ebene: Für die Wissenschaft sind Pilz-
vereine von großer Bedeutung, da Formenkennt-
nisse heute kaum noch an Universitäten vermit-
telt werden und Vereinsmitglieder heute gefragte
Ansprechpartner bei feldökologischen Studien
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4
Die deutliche Zunahme der Mitglieder von 1999 auf 2000
erklärt sich mit der Berücksichtigung von 109 Abonnenten
der Vereinszeitschrift, die bis 1999 nicht als Mitglieder geführt
wurden.