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andrias, 19
(2012)
ben aus 35 cm Entfernung von den Stirnseiten
verwendet. Die stärksten Verfärbungen traten
bei ungeschützter Waldlagerung mit 36 % der
Querschnittsfläche auf. Nach der Handelsklas-
sensortierung für Rohholz (HKS) entspricht dies
nur noch Güteklasse D (A
nonymus
1988). Auch
bei einem verpackten Polter, das bei der Einla-
gerung nicht begast worden war, waren 28 %
verfärbt, wobei der Sauerstoffgehalt bei Öffnung
9,2 % betragen hatte. Die Polter mit 12,1 bzw.
10,4 % Sauerstoff wiesen intermediäre Verfär-
bungsintensitäten auf. Deutlich bessere Werte
zeigte ein Polter mit 7,8 % Sauerstoffgehalt und
nur 4 % verfärbter Querschnittsfläche. Das Holz
aus dem Polter mit dem geringsten Sauerstoff-
gehalt entsprach mit 1 % Verfärbung annähernd
dem Frischholz.
6.1 Mykologische Untersuchung des
Splintholzes
Die Oberfläche der Stämme im CO
2
-Polter „1.0“
war an den Mantelflächen und an den Splintholz-
Stirnflächen dicht vom wattigen Mycel des anta-
gonistischen Pilzes Clonostachys solani bedeckt
(Tafel 4, Abb. 19). Holzzerstörende Pilze, die in
anderen verpackten Poltern auftraten, zeigten
sich makroskopisch kaum in Form von Frucht-
körpern, sondern nur als besondere Mycelkru-
sten oder als typische Mycelstränge (Tafel 4,
Abb. 20). Aus den Stämmen der Variante „Wald-
lagerung“ wuchsen vereinzelt Fruchtkörper von
Schizophyllum commune, Bjerkandera adusta
und Stereum sanguinolentum.
Von jedem Polter waren fünf Stämme aus der
Mittellage ausgewählt worden. Davon wurden
je 10 Proben (also insgesamt 50 pro Polter) von
je ca. 10 mm
3
aus dem Inneren des Splintholzes
im Abstand von 35 cm von den Stirnflächen
entnommen. Bei Frischeinschlag enthielten nur
4 % von ihnen lebende Pilzsporen oder -myze-
lien. Beim CO
2
-Polter „1.0“ wuchsen aus 26 %,
beim Stickstoff-Polter „2.0“ aus 52 % und beim
ungeschützten Freiland-Polter „4.1“ aus 90 % der
Splintholzproben Pilzmyzelien aus. Eine Über-
sicht über die Isolate aus den einzelnen Poltern
ist in Abb. 21 differenziert nach drei Pilzgruppen
dargestellt.
Holzzerstörende Basidiomyceten ließen sich
aus dem CO
2
-Polter „1.0“ wie beim Frischein-
schlag nicht isolieren. Der Stickstoff-Polter „2.0“
erbrachte je zwei Isolate von Stereum sanguino-
lentum und Amylostereum areolatum. Besonders
viele Holzzerstörer waren bei „Waldlagerung“ im
Polter „4.1“ festzustellen: Neben dem besonders
häufigen S. sanguinolentum traten auch Bjerkan-
dera adusta und Schizophyllum commune auf.
Abbildung 21. Anzahl
Isolate von Holz zer-
setzenden
Basidio-
myceten, Bläuepilzen
und sonstigen Pilzen
aus Fichtenholz (je
50 Einzelproben) bei
Lagerung in unter-
schiedlicher
Sauer-
stoffatmosphäre bzw.
bei Frischholz. Ordina-
tenbeschriftung: Pol-
ternummer mit Sauer-
stoffgehalt (%).