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Carolinea 72
(2014)
Jungvögel zwischen dem 7. und 15.3.2014 ge-
legt.
Am 22. April 2014 wurden die Jungen mit den
Ringen der Nummer: Vogelwarte Radolfzell PS
28245; Vogelwarte Radolfzell PS 28246 vor Ort
in der Firma Logwin im Alter von ca. 33 Tagen
beringt (
E
tzhold
2014).
Lebensraum und Brutplatz
Der Brutplatz befindet sich auf der Niederterras-
se des Rheinflusses im Karlsruher Rheinhafen
in einer Lagerhalle von ca. 400 m Länge, welche
sich auf einem geschlossenen Firmengelände
befindet. Bei den Laderampen ist für den Verla-
dekran eine Öffnung, welche sowohl tagsüber als
auch nachts den Vögeln ungehinderten Zugang
gewährt. Die Innenkonstruktion der Halle besteht
aus Metallträgern und die Wände aus Mauer-
werk. Die Vorsprünge am Mauerwerk in der Nähe
des östlichen Haupttores, aber auch die Metall-
träger werden von Stadttauben als Ruhe-, Über-
nachtungsplätze sowie Brutplätze genutzt. Der
Brutplatz des Uhus liegt abseits in Richtung der
Hallenmitte auf einem Querträger in ca. 12 Me-
ter Höhe über dem Hallenboden. Die Halle selbst
wird als Lagerhalle für Petrokoks genutzt und we-
gen der Staubbelastung beim Be- und Entladen
zeitweise mit Wasser besprengt, welches sich am
Boden in großen Pfützen sammelt.
Die Halle befindet sich im Zentrum des Rheinha-
fens, der primär aus Industrieanlagen besteht.
Kennzeichnend sind die fünf Hafenbecken, von wel-
chen drei von West nach Ost und zwei nach Süd-
osten verlaufen. Im Norden liegen der Schlehert mit
seinen Industrieanlagen, die Müllverladestation,
der Energiepark mit drei Windrädern, im Osten der
Stadtteil Knielingen und im Süden Daxlanden.
Im Westen begrenzt das Badenwerk mit sei-
nem Wanderfalken-Brutplatz, südlich vom Ver-
bindungsbecken den Zugang zum Neu-Rhein.
Kennzeichnend ist für den Lebensraum das
deutliche Überwiegen von Industriegelände und
mit Ausnahme der Peripherie nur vereinzelt ein-
gesprengten Baumgruppen und Büschen.
Abbildung 5. Uhu-Nestlinge auf dem Doppel-U-Träger mit Beutetierresten (Krähenfeder und Wanderratte). – Foto:
P.
H
avelka
.